Pressemitteilung Apr 03, 2025
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Nippon Connection Filmfestival 2025: Erste Highlights zum 25-jährigen Jubiläum
Frankfurt am Main feiert japanisches Kino mit vielen Premieren, Gästen und Kulturprogramm
Der Countdown läuft! In wenigen Wochen wird Frankfurt am Main wieder zur inoffiziellen Hauptstadt Japans. Vom 27. Mai bis 1. Juni 2025 feiert das Nippon Connection Filmfestival sein 25-jähriges Jubiläum und präsentiert ein vielfältiges Programm rund um Japan. Gegründet als ein studentisches Projekt ist Nippon Connection mittlerweile mit rund 100 gezeigten Kurz- und Langfilmen die größte Plattform für aktuelles japanisches Kino weltweit. Ergänzt wird das Filmprogramm von über 70 Rahmenveranstaltungen, die von künstlerischen bis zu kulinarischen Angeboten reichen.
Das Filmprogramm präsentiert auch dieses Jahr wieder Werke der unterschiedlichsten Genres. Ob berührende Dramen wie Mipo Os Living In Two Worlds, packende Animationsfilme wie Go Kogas The Birth Of Kitaro: The Mystery Of Ge Ge Ge oder Kazuya Shiraishis bildstarker Samurai-Film BUSHIDO – das Festival hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Dabei feiert ein Großteil der Filme während der sechs Tage seine Deutschland-, Europa- oder Weltpremiere. Viele Filmschaffende und Künstler*innen werden persönlich aus Japan zum Festival anreisen, darunter Künstler und Art Director Kosuke Hayashi, der diesjährige Preisträger des Nippon Rising Star Award, der von KYOCERA Document Solutions präsentiert wird. Thematisch dreht sich das Programm um den Schwerpunkt Obsessions – From Passion To Madness und setzt sich mit den positiven und negativen Ausprägungen von Besessenheit innerhalb der japanischen Gesellschaft auseinander. Der Themenschwerpunkt wird vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain gefördert.
Die Retrospektive Turning Point – Japanese Cinema Of The 90s widmet sich anlässlich des Jubiläums dem japanischen Kino der 1990er-Jahre, welches die Gründung des Festivals im Jahr 2000 inspirierte und als ein Wendepunkt in der Filmgeschichte Japans gilt.
Für eine einladende Atmosphäre sorgen die beiden Festivalzentren Künstler*innenhaus Mousonturm und Produktionshaus NAXOS. Besucher*innen können dort kostenlos den japanischen Markt mit Essens- und Kunsthandwerksständen erkunden oder Open-Air-Events besuchen. Darüber hinaus werden zahlreiche Konzerte, Workshops, Kochkurse, Vorträge und Ausstellungen rund um das Thema Japan angeboten.
Das komplette Programm und Tickets sind ab dem 3. Mai auf der Festivalwebsite NipponConnection.com verfügbar. Für den Festivalbesuch bieten Partnerhotels Zimmer zu Sonderkonditionen an.
Erste Programm-Highlights
Themenschwerpunkt „Obsessions – From Passion To Madness“
Ob besondere Leidenschaft oder krankhafter Perfektionismus – Obsession kann ganz verschiedene Formen annehmen. In The Solitary Gourmet begibt sich Yutaka Matsushige, der zugleich Regisseur und Hauptdarsteller des Films ist, auf die Suche nach dem Rezept für eine ganz spezielle Suppe. Junichiro Yagis Komödie Kaiju Guy! bietet eine liebevolle Hommage an das Filmemachen und das Monsterfilm-Genre. Ein furioses Rachespektakel, das sich tief vor den großen Klassikern des japanischen Samurai-Films verneigt, liefert Kazuya Shiraishis Drama BUSHIDO, das beim Festival erstmalig in Deutschland zu sehen sein wird. Der Dokumentarfilm A Century In Sound von Festivalgast Nick Dwyer und Tu Neill widmet sich den Betreiber*innen sogenannter „Ongaku kissa“ – Bars und Cafés, in denen man Musik unter besten audiophilen Bedingungen genießen kann.
Animationsfilme
Als diesjähriger Preisträger des Nippon Rising Star Award wird der Künstler und Art Director Kosuke Hayashi in Frankfurt am Main erwartet, der einige der besten Animes der letzten Jahre mitgestaltet hat, wie zum Beispiel „Der Junge und der Reiher” von Hayao Miyazaki. Beim Festival wird unter anderem der Anime The Imaginary von Yoshiyuki Momose gezeigt, für dessen Hintergründe Kosuke Hayashi als Art Director verantwortlich war. Ein weiterer Animationsfilm, auf den sich das Publikum freuen darf, ist Ghost Cat Anzu von Yoko Kuno und Nobuhiro Yamashita. Darin muss sich die junge Karin an ihr neues Leben in einem Tempel zusammen mit einer seltsam menschlich wirkenden Geisterkatze gewöhnen. Im Debütfilm A Few Moments Of Cheers von POPREQ macht es sich ein ehrgeiziger Schüler zur Aufgabe, ein ganz besonderes Musikvideo zu produzieren. The Birth Of Kitaro: The Mystery Of Ge Ge Ge von Go Koga, erzählt die schaurige Vorgeschichte von Kitaro, dem Geisterjungen vom Friedhof, einer von Manga-Zeichner Shigeru Mizuki in den 1960er-Jahren erschaffenen Kultfigur. Die Deutschlandpremiere des Animationsfilms wird in Anwesenheit des Regisseurs und des Produzenten präsentiert.
Filme japanischer Regisseurinnen
Frauen sind in der japanischen Filmindustrie nach wie vor stark unterrepräsentiert. Aus diesem Grund richtet das Festival in diesem Jahr einen besonderen Fokus auf Filme von Regisseurinnen. Living In Two Worlds von Mipo O ist ein berührendes Drama über das Leben von Dai, der versucht, sich zwischen der Welt der Hörenden und der seiner gehörlosen Eltern zurechtzufinden. Die anreisende Regisseurin Mai Sakai setzt sich in ihrem Romance-Thriller CHA-CHA, der als Europapremiere gezeigt wird, mit ungewöhnlichen Beziehungen auseinander sowie den dunklen Geheimnissen und Obsessionen, die sich dahinter verbergen können. Natsuki Seta wird beim Festival ihren neuesten Film Worlds Apart persönlich vorstellen. In dem warmherzigen Drama versuchen eine chaotische Schriftstellerin und ihre verwaiste Nichte zueinander zu finden. Mit MARU inszeniert Naoko Ogigami eine Komödie mit raffinierter Symbolik über die Absurditäten des Kunstbetriebs. Im oscarnominierten Dokumentarfilm Black Box Diaries legt die Regisseurin und Journalistin Shiori Ito auf erschütternde Weise die bis heute bestehenden patriarchalen Strukturen in der japanischen Justiz und Politik offen.
Retrospektive „Turning Point – Japanese Cinema Of The 90s”
In der Retrospektive Turning Point – Japanese Cinema Of The 90s werden in Zusammenarbeit mit der Japan Foundation zwölf Filme aus den 1990er-Jahren vorgestellt. Die hohe Qualität und die kreative Vielfalt japanischer Filmproduktionen dieses Jahrzehnts inspirierte damals zur Gründung des Nippon Connection Filmfestivals im Jahr 2000. Drei Filme, die bereits bei der ersten Festivalausgabe gezeigt wurden, laufen anlässlich des Jubiläums im ehemaligen Festivalzentrum, dem Studierendenhaus der Goethe-Universität Frankfurt: In Toshiaki Toyodas Untergrund-Thriller Pornostar (1998) streift ein Namenloser durch die Straßen Shibuyas und macht Jagd auf Yakuza. Toyoda wird beim Festival neben seinem Debütfilm auch seine neueste Produktion Transcending Dimensions (2025) als Deutschlandpremiere persönlich vorstellen. Auch der renommierte Regisseur Nobuhiro Yamashita wird bei der Vorführung seines ersten Films, der Slackerkomödie Hazy Life (1999), zu Gast sein. Das Zombie-Rock-Spektakel Wild Zero (1999) ist das Debüt von Tetsuro Takeuchi und wurde besonders für seinen grandiosen Soundtrack gefeiert. Weitere Filme der Retrospektive werden im Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum und Cinéma Arthouse Kino gezeigt.
Konzerte, Workshops, Vorträge & Kinderprogramm
Auch das Rahmenprogramm bietet zum 25-jährigen Jubiläum einen nostalgischen Rückblick. In einer Ausstellung werden die vielfach ausgezeichneten Festivalplakate der letzten 25 Jahre präsentiert. Nicht fehlen dürfen die zwei Kultveranstaltungen Nippon Heimkino mit den Genrefilmexperten Marcus Stiglegger und Kai Naumann, bei dem japanisches Trash-Kino live kommentiert wird, sowie das beliebte Rudel-Karaoke. Anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs beschäftigt sich eine Podiumsdiskussion, die vom Medienpartner hr INFO präsentiert wird, mit der künstlerischen Verarbeitung des Atombombenabwurfs auf Hiroshima. Musikalische Highlights sind Konzerte mit dem international erfolgreichen Musiker-Duo CHARAN-PO-RANTAN, dem renommierten Pianisten Takuma Ishii sowie der Girl-Rockband ЯeaL. Spannende Einblicke in die Kultur Japans kann man bei den Workshops zur japanischen Fesselkunst Shibari, zum Sumo-Ringen oder zur Kampfkunst Katori Shinto gewinnen. Auch für Kinder wird es wieder ein spannendes Programm geben. Nippon Kids bietet unter anderem Workshops zur Animationskunst, japanischem Hip Hop und Filmvertonung.
Über das Festival
Das Japanische Filmfestival Nippon Connection wird vom rund 100-köpfigen, größtenteils ehrenamtlichen Team des gemeinnützigen Vereins Nippon Connection e.V. organisiert. Es steht unter der Schirmherrschaft des Hessischen Staatsministers für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Timon Gremmels, des Oberbürgermeisters der Stadt Frankfurt am Main, Mike Josef, und des Generalkonsulats von Japan in Frankfurt am Main. Seit der Gründung im Jahr 2000 hat sich das Festival zur größten Plattform für japanischen Film weltweit und zum publikumsstärksten Filmfestival in Hessen entwickelt, mit rund 19.000 Besucher*innen im Jahr 2024. Auf der Online-Plattform betterplace.org läuft eine Kampagne zur Unterstützung des Festivals.
Weitere Informationen zur Geschichte des Festivals finden Sie auf NipponConnection.com/de/history.