Pressemitteilung Mai 06, 2024
¼ Presse
Das Programm des 24. Japanischen Filmfestivals Nippon Connection ist komplett! Vom 28. Mai bis zum 2. Juni bietet das Festival in Frankfurt am Main sechs Tage lang die Gelegenheit, in die Film- und Kulturszene Japans einzutauchen. Das Festival präsentiert rund 100 Kurz- und Langfilme an acht Veranstaltungsorten, darunter zahlreiche Premieren brandneuer japanischer Filme. Über 60 Filmschaffende und Künstler*innen reisen aus Japan nach Frankfurt am Main, um ihre Werke dem Publikum vorzustellen. Auf dem frei zugänglichen Gelände der Festivalzentren Künstler*innenhaus Mousonturm und Produktionshaus NAXOS können die Besucher*innen die Festivalstimmung mit einem großen japanischen Markt mit zahlreichen Essens- und Kunsthandwerksständen genießen. Auf der Festival-Website gibt es ab sofort ausführliche Informationen und Tickets zu allen Filmen und Veranstaltungen.
Die diesjährige Filmauswahl des Festivals verspricht spannende Entdeckungen. Fans von Genrefilmen kommen bei Shinji Arakis gefeiertem Zeitschleifen-Thriller Penalty Loop, Kaz I Kiriyas Endzeit-Drama From The End Of The World oder Shimako Satos actionreichem Fantasy-Abenteuer The Yin Yang Master Zero auf ihre Kosten. Vielschichtige Unterhaltung garantieren die bissige Komödie Ripples von Naoko Ogigami, der wendungsreiche Psychothriller Ichiko von Akihiro Toda und auch das in leisen Tönen erzählte Drama Dreaming In Between von Ryutaro Ninomiya, das bereits bei den Filmfestspielen in Cannes für Begeisterung sorgte. Besondere Highlights des Animationsfilmprogramms sind die Europapremiere von Totto-Chan: The Little Girl At The Window von Shinnosuke Yakuwa, das in Japan kurz vor dem Zweiten Weltkrieg spielt, sowie die Deutschlandpremiere des Zeitreise-Animes The Tunnel To Summer, The Exit Of Goodbyes von Tomohisa Taguchi. Facettenreiche Dokumentarfilme beleuchten den Umgang mit psychischen Krankheiten in Tomoaki Fujinos What Should We Have Done?, die dunklen Seiten von Japans Kolonialherrschaft in Arirang Rhapsody von Sungwoong Kim, aber auch japanische Kunst in Hiroshi Sunairis FROM OKINAWA WITH LOVE über die bekannte Fotografin Mao Ishikawa oder in SHUNGA: The Lost Japanese Erotica von Junko Hirata.
Einen Fokus auf das Verhältnis des japanischen Kinos zum Ausland setzt der vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain geförderte Themenschwerpunkt Crossing Borders. Neben aktuellen Koproduktionen, die die gegenseitige Beeinflussung und Zusammenarbeit Filmschaffender repräsentieren, werden in der Retrospektive sieben Klassiker des japanischen Film Noir gezeigt, der von amerikanischen Kriminalfilmen und vom deutschen Filmexpressionismus beeinflusst wurde. Dazu zählen Yasujiro Ozus Frühwerk Dragnet Girl, das Stummfilmmusiker Günter A. Buchwald live am Klavier begleiten wird, Yoshitaro Nomuras Kriminaldrama Stakeout und Akira Kurosawas Thriller The Bad Sleep Well.
Ehrengast des 24. Nippon Connection Filmfestivals ist die Schauspielerin Kotone Furukawa, die mit dem Nippon Rising Star Award ausgezeichnet wird. Zudem werden viele weitere prominente japanische Filmschaffende erwartet, wie etwa Hideki Takeuchi (Fly Me To The Saitama -FROM BIWA LAKE WITH LOVE-), Naoko Ogigami (Ripples), Keisuke Yoshida (missing, God Seeks In Return) und Shinji Araki (Penalty Loop).
Für eine künstlerisch-kulinarische Entdeckungsreise durch Japan sorgen die rund 60 Kulturveranstaltungen des Festivals. Abwechslungsreiche Konzerte mit traditionellen bis experimentellen Klängen von der Sängerin Ai Higuchi, der Band SAMURAI APARTMENT, dem Taiko-Trommler TAKUYA, dem Shakuhachi-Spieler Tony Clark und dem Musikerduo jujumo aus Okinawa, Workshops zum Taiko-Trommeln, Zuckerfiguren gestalten oder Taschenfärben, spannende Vorträge zu den japanischen Schriftstellern Kenzaburo Oe und Yukio Mishima, zum Mangaübersetzen und zu deutsch-japanischen Filmen der 1980er-Jahre sowie verschiedene Tastings laden dazu ein, verschiedene Aspekte der japanischen Kultur zu erkunden. Das Nippon Kids Programm bietet viele Angebote für junge Besucher*innen, wie Aikido-, Manga- und Origamiworkshops. Ein besonderes Erlebnis wird die Vorführung des Animationsfilms Sumikkogurashi: The Patched-Up Toy Factory In The Woods mit deutscher Live-Synchronisation des Schauspielers Max Böttcher sein.
Die Veranstaltungen und Filmvorführungen finden sowohl in den beiden Festivalzentren Künstler*innenhaus Mousonturm und Produktionshaus NAXOS statt als auch in den sechs weiteren Spielstätten Cinéma Arthouse Kino, Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Mal Seh’n Kino, Internationales Theater Frankfurt, Saalbau Bornheim und NaxosAtelier.
Weitere Informationen zum Filmprogramm
Themenschwerpunkt Crossing Borders
Der Themenschwerpunkt Crossing Borders präsentiert viele Dokumentarfilme, die als Koproduktionen entstanden sind oder von internationalen Filmemacher*innen in Japan gedreht wurden. Die BBC-Doku Predator: The Secret Scandal Of J-Pop von Megumi Inman beschäftigt sich mit dem Missbrauchsskandal um die japanische Boyband-Talentagentur Johnny & Associates. Ema Ryan Yamazaki stellt beim Festival ihre internationale Koproduktion The Making Of A Japanese vor, die die Erziehung japanischer Grundschulkinder beleuchtet. Mit AUM: The Cult At The End Of The World untersuchen Ben Braun und Chiaki Yanagimoto die Ursprünge und Folgen des Giftgas-Anschlags der Aum-Shinrikyo-Sekte im Jahr 1995. Eine historische Rarität ist die Vorführung des Spielfilms Die Tochter des Samurai von Arnold Fanck aus dem Jahr 1937, die als eine der ersten deutsch-japanischen Koproduktionen gilt. Dr. Iris Haukamp von der Tokyo University of Foreign Studies wird im Kino des DFF dazu einen Einführungsvortrag halten.
Einfühlsame Dramen und mitreißende Komödien
Von Geschlechterrollen über Familiendynamiken bis hin zu Werte- und Generationenkonflikten behandeln Japans Filmemacher*innen eine große Bandbreite an sozialen Themen. Regisseur Yoshiyuki Kishi hinterfragt in (Ab)normal Desire gesellschaftliche Tabus, Normabweichungen und Grenzen der Toleranz. YOKO von Kazuyoshi Kumakiri erzählt die spannende Reise einer introvertierten Frau, die versucht, per Anhalter rechtzeitig zur Beerdigung ihres Vaters zu gelangen. Das sensibel erzählte Drama All The Long Nights von Sho Miyake, das bereits auf der diesjährigen Berlinale gefeiert wurde, begleitet zwei Außenseiter*innen, die einen neuen Platz in der Gesellschaft suchen. Mit God Seeks In Return gelingt Regisseur und Festivalgast Keisuke Yoshida eine unterhaltsame Mischung aus romantischer Komödie, Liebesdrama, Mediensatire und Thriller in seiner Geschichte über eine unbeholfene YouTuberin und einen Eventmanager. Das Festival präsentiert auch sein medienkritisches Drama missing. Takano Tofu von Mitsuhiro Mihara erzählt die herzerwärmende Geschichte eines ungleichen Vater-Tochter-Duos und ihres gemeinsam betriebenen Tofu-Ladens.
Japanisches Genrekino
Auch Genrefilme sind wieder im Programm vertreten. Yoshiki Matsumotos preisgekrönter Debütfilm Alien’s Daydream ist selbstironische Science-Fiction-Comedy in feinster DIY-Ästhetik. In ihrem Dokumentarfilm The J-Horror-Virus widmen sich Sarah Appleton und Jasper Sharp den japanischen Horrorfilmen der 1990er Jahre. Als Special Screening stellen die beiden britischen Filmemacher*innen außerdem den Horrorfilmklassiker Psychic Vision: Jaganrei von Teruyoshi Ishii vor. Die legendäre Kultveranstaltung Nippon Heimkino mit den Genrefilmexperten Marcus Stiglegger und Kai Naumann präsentiert außerdem wieder eine Perle des japanischen Trash-Kinos, live kommentiert.
Independentfilme aus Japan
In der Sektion Nippon Visions zeigt das Festival nicht nur große Kinoproduktionen, sondern auch spannende unabhängig produzierte Filme vor, darunter Kahori Higashis humorvollen Episodenfilm Belonging, der bei Nippon Connection in Anwesenheit der Regisseurin seine Weltpremiere feiern wird. Mit Lonesome Vacation hat Atsuro Shimoyashiro eine charmante Detektivgeschichte voller liebenswerter Charaktere geschaffen. In Hijacked Youth – Dare To Stop Us 2 erzählt Junichi Inoue eine Episode aus dem Leben des Kultregisseurs Koji Wakamatsu. Mehrere Kurzfilmprogramme stellen die Werke vielversprechender Nachwuchstalente vor.
Internationale Jury und Awards
Beim Nippon Connection Filmfestival werden zwei Jury-Preise vergeben. Mitglieder der Nippon Visions-Jury sind dieses Jahr die international erfolgreiche Regisseurin Naoko Ogigami, die ihren neuen Film Ripples auf dem Festival präsentiert, Kristina Aschenbrennerova, Kuratorin des International Film Festival Rotterdam, sowie Filmkritiker, Filmkurator und Filmwissenschaftler Daniel Kothenschulte. Die Jury wird den 14. Nippon Visions Jury Award für den besten Film der Sektion Nippon Visions verleihen, dessen Preisträger*in eine kostenlose Filmuntertitelung erhält, gestiftet von der Japan Visualmedia Translation Academy (JVTA) in Tokio. Zudem vergibt die Jury erstmals den neuen Nippon Storytelling Award für das beste Drehbuch, gestiftet von der Storymaker Agentur für Public Relations und dotiert mit 1.000 Euro. In drei Sektionen kann das Publikum die Gewinnerfilme küren: Das Frankfurter Bankhaus Metzler, das in diesem Jahr sein 350-jähriges Bestehen feiert, stiftet zum 19. Mal den Nippon Cinema Award, dessen Preisgeld auf 4.000 € erhöht wurde. Der zehnte Nippon Visions Audience Award wird vom Japanischen Kultur- und Sprachzentrum in Frankfurt am Main gesponsert und ist mit 2.000 Euro dotiert. Zusätzlich stiftet das Festival den fünften Nippon Docs Award für den besten Dokumentarfilm mit einem Preisgeld von 2.000 Euro.
Programm und Tickets
Das komplette Programm und Tickets sind auf der Festivalwebsite NipponConnection.com verfügbar.
Veranstaltungsorte
Festivalzentren: Künstler*innenhaus Mousonturm und Produktionshaus NAXOS
Weitere Veranstaltungsorte in Frankfurt am Main: Cinéma Arthouse Kino, Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Mal Seh’n Kino, Internationales Theater Frankfurt, Saalbau Bornheim, NaxosAtelier
Partnerhotels
Für den Festivalbesuch bieten Partnerhotels Zimmer zu Sonderkonditionen an.
Über das Festival
Das Japanische Filmfestival Nippon Connection wird vom 80-köpfigen, größtenteils ehrenamtlichen Team des gemeinnützigen Vereins Nippon Connection e.V. organisiert. Es steht unter der Schirmherrschaft des Hessischen Staatsministers für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Timon Gremmels, des Oberbürgermeisters der Stadt Frankfurt am Main, Mike Josef, und des Generalkonsulats von Japan in Frankfurt am Main. Seit der Gründung im Jahr 2000 hat sich das Festival zur größten Plattform für japanischen Film weltweit und zum publikumsstärksten Filmfestival in Hessen entwickelt, mit über 18.500 Besucher*innen im Jahr 2023.
Auf der Online-Plattform betterplace.org läuft eine Kampagne zur Unterstützung des Festival